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Fulda

Die Fulda wird in zwei Abschnitte unterteilt, die obere Fulda von km 0 bis km 76,78 (oberhalb Kassel) und die untere Fulda von km 76,78 bis zur Mündung in die Weser in Hann. Münden. Die obere Fulda ist eine Bundeswasserstraße auf der fast ausschließlich Verkehr mit muskelbetriebenen Sportbooten stattfindet. Entlang der Fulda befinden sich heute die folgenden Staustufen:

  • Obere Fulda: Rotenburg, Morschen, Melsungen, Guxhagen, Neue Mühle
  • Untere Fulda: Kassel, Wahnhausen, Wilhelmshausen, Bonaforth, Hann. Münden

Die untere Fulda wurde in Fortsetzung der Weserwasserstraße und zum Anschluss der Stadt Kassel an das Binnenwasserstraßennetz in den Jahren 1892 bis 1896 staugeregelt. Es entstanden insgesamt 7 Staustufen zwischen Hann. Münden und Kassel sowie ein Handelshafen in Kassel. Zusätzlich wurde die bereits bestehende historische Staustufe Kassel durch die heute noch bestehende Stadtstaustufe in den Jahren 1910 bis 1912 ersetzt. Die Anlage besteht aus einem Walzenwehr mit 2 Wehröffnungen mit jeweils 24,30 m Breite und einer Fallhöhe von 2,84 m. Die zu der Wehranlage gehörende Schleuse ist 10 m breit und 85 m lang.

Ende des 20. Jahrhunderts mussten die alten Nadelwehre durch neue Anlagen ersetzt werden. Für die ursprünglich 6 vorhanden Anlagen in  Bonaforth, Wilhelmshausen, Speele, Kragenhof, Spiekershausen und Wolfsanger wurden drei neue Anlagen in Bonaforth, Wilhelmshausen und Wahnhausen errichtet. Anstelle der alten Nadelwehre in Bonaforth und Wilhelmshausen wurden hydraulisch einseitig angetriebene Fischbauchklappen in je 2 Wehröffnungen mit 27,50 m lichter Weite errichtet. Dazu wurde je 1 Kammerschleuse von 35,0 x 7,50 m mit einer Fallhöhe von 2,44 m gebaut. An den Oberhäuptern befinden sich Drehsegmente, die Untertore sind als Stemmtore mit Torschützen ausgebildet. Für muskelbetriebene Sportboote wurden jeweils eine Bootsgasse und eine Bootsschleppe erstellt.

Die Wehranlage in Wahnhausen hat eine Fallhöhe von 8,50 m mit drei jeweils 18 m breiten Wehröffnungen. Der Stau wird gehalten durch je einen festen 1,50 m hohen Wehrrücken mit darüber befindlichem 4,25 m hohen Zugsegment und einer 2,05 m hohen Aufsatzklappe für die Feinregulierung. Für die Sport- und Fahrgastschifffahrt steht eine Schachtschleuse von 35,0 x 6,80 m zur Verfügung. Im Oberhaupt befindet sich ein Stemmtor, das Untertor ist als Hubtor ausgebildet. Die Kammer wird über Umlaufkanäle mit Rollschützen gefüllt und entleert.

Die Eingangsstaustufe Hann. Münden besteht aus 2 festen Wehren und einer Kammerschleuse von 58,0 m x 8,50 m mit einer Fallhöhe von 2,86 m . Diese Staustufe ist bis heute erhalten geblieben.